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Erneut sollte es nach dem Trip im April auf eine einwöchige Tour gehen. Vielen Absagen entgegen habe ich es alleine gewagt und mich auf die Reise gemacht. Dabei war von Anfang an klar, dass ich nach Köln möchte. Irgendwie mit dem Motorrad nach Belgien und bei der Gelegenheit durch Luxemburg und dann noch hier, und noch da.. so ergab sich schlussendlich diese Reise. Und dennoch kommt's immer anders wie geplant (meistens besser)...
Karlsruhe
Am frühen Sonntagmorgen gings los - oder eben nicht. Nach dem letzten Check am Samstag, einer Ladung Strom, geprüfter Luftdruck und Ölstand war alles bestens. Also packen, draufsitzen und.... der Motor springt nicht an! Das fängt ja gut an wenn man das Bike anschieben muss. Zum Glück wars das einzige Mal in den kommenden Tagen.
Zunächst ging es in Richtung Laufenburg und da über die Landstrasse bis zur Burg Hohenzollern.
Nach einer schönen langen aber nicht sehr erwähnenswerten Strecke kam ich im Lauf des Nachmittags in Karlsruhe an.
Nach der Ankunft nutzte ich die Gelegenheit eines kurzen Besuchs im Zoo gegenüber und schaute ein paar Sehenswürdigkeiten in der Stadt an.
An dem Abend fand in der Nähe ein Alvaro Soler Konzert statt. Es war der Höhepunkt eines 3-tägigen Festivals "Das Fest" welches jährlich in Karlsruhe stattfindet. Vom Hotelzimmer aus konnte ich gratis mithören :)
Leonardo Hotel Karlsruhe
Durch die Eifel
Tag 2 meiner Reise startet für mich wie gewohnt um 6°° Uhr nach einer guten Nacht. Das Frühstücksbuffet im Hotel ist sensationell und lässt keine Wünsche übrig.
Um 7:40 fahre ist in Richtung Nürburgring los. Die vielen Baustellen durch Karlsruhe lassen eine direkte Fahrt kaum zu bis es dann irgendwann doch in die richtige Richtung geht. Plötzlich wirds ländlich und die Fahrt führt durch kleine Dörfer, unendlich weite Felder und dunkle Wälder. Mitten auf einer langen Geraden treffen sich 2 junge Rehe und sind von meinen LED-Leuchten wenig beeindruckt bis sie sich gemütlich von der Strasse bewegen.
Ein Abschnitt auf einer Schnellstrasse führt an der Reifenfirma Michelin vorbei. Der Geruch nach Gummi weitet sich über die ganze Gegend aus. Ein wenig stolz, aktuell mit diesen Reifen unterwegs zu sein ist der Duft auch schon wieder weg und auf einem hohen Hügel erscheint das Schloss zu Gerolstein. Bei einem Halt bei der bekannten Mineralwasserfirma stelle ich fest, dass er Getränke nur in Verbindung einer Führung gibt und ich darauf keine Lust habe. Das ganze Areal ist dennoch eindrücklich zu sehen und so kurve ich, erlaubt oder nicht, einmal um die Firma herum.
Die schlaue Wetter-App hat für die ganze Zeit Regen vorausgesagt, was bisher jedoch nicht eingetroffen ist. Während ich mich über die Qualität der Apps lustig mache und mich freue, ahne ich noch nicht wie ich mich noch täuschen sollte.
Beim Nürburgring angekommen informiere ich mich nach einer Runde auf der Nordschleife. Für 35€ pro Runde könnte man nach 17°° auf die grüne Hölle, was mir jedoch nicht in meine Planung passt und so erkundige ich mich auf eigene Regie. Wenn hier was los ist muss es faszinierend sein. Das Museum bietet für die ganze Familie etwas, wie z.B. eine Carrerabahn für Kinder oder diverse Geschichtsfacts.
Nach einem Gang durch die Shops und ein paar Eindrücke welche mir klar machen, dass ich wieder kommen muss (wenn etwas auf der Strecke läuft), geht meine Reise weiter in Richtung Campingplatz.
Dieser entpuppt sich als Katastrophe. Mitten zwischen Autobahn und -zufahrt sehe ich keine Möglichkeit in der kommenden Nacht ein Auge zuzumachen. Auf dem Parkplatz organisiere ich so eine Übernachtung im Ort nebenan welcher sich als wesentlich angenehmer herausstellt. Beim Besuch einer alten DC-3 auf dem örtlichen Flugplatz kommt der Hunger langsam auf und nach einem Spare-Ripp und einem Bier geht dann in ein richtiges Bett anstatt aufs Luftmätteli.
Camping Siesta Mendig
Köln
Tag 3 - 7°°: Ich werde von der Durchsage am Bahnhof geweckt dass irgendein Zug ausfällt. Mit dieser, für mich wichtigen Information bin ich dankbar dafür, heute nicht diesen Zug nehmen zu müssen und fahre so zu einem kurzen Abstecher in Richtung Süden zur Burg Eltz welche sich seit über 30 Generationen in Familienbesitz befindet. Nach einem kurzen Fussmarsch im Regenschutz, einer Besichtigung des Schlosses und der Schatzkammer gönne ich mir den Shuttlebus zurück zum Parkplatz. Der sympathische Parkplatzwächter, der jedem ankommenden Fahrzeug mal 4€ abnimmt fasziniert amüsiert mich so, dass ich kaum weiterfahren möchte und etwa eine 1/4 Stunde brauche um meine Sachen wieder an seinen Platz zu packen.
Bei langsam trocknenden Wetter geht die Fahrt nach Köln weiter. Um etwas Zeit zu sparen, schliesslich möchte ich noch etwas von Köln sehen, benutze ich ganz langweilig die Autobahn und treffe so im Lauf des frühen Nachmittags in Köln im B&B ein.
Kaum das Zimmer bezogen und eingerichtet gehts auch schon in die Stadt. Zunächst zum Hafen und dem alten, dicken Herkules, anschliessend zu den Kranhäusern. Beim Bier in einem Escaperoom beschäftigt mich ein Knobelrätsel bevor die Dame an der Kasse erklärt, dass darin keine Teile herumfallen sollten. Ist da was schief gelaufen???
Nach einem ersten Blick auf den Dom in der Innenstadt ist höchste Zeit fürs Hardrock Cafe :-)
Am ersten Pausentag geht's gleich mit einer Premiere los. Ich beschäftige mich mit der e-Trotti Funktion in der Stadt und düse damit zunächst zum Bäcker zum Kaffee und anschliessend durch die Stadt bevor ich mich bei der Hohenzollernbrücke von meinem elektrischen Freund verabschiede.
Natürlich darf eine Dombesteigung nicht fehlen. Gegen 15°° geniesse ich eine spannende Führung durch die MMC-Studios welche Sendungen wie DSDS, Ninja-Warriors oder The marked Singers produziert.
Nach einer folgenden Besichtigung der MotorWorld, welche viele Ausstellungsstücke von Michael Schumacher bietet, gehts zurück in die Innenstadt und irgendwann bei Dunkelheit ins Bett.
B&B Hotel Köln-Messe
Spa - Francorchamps
"Am Geburtstag darf man man ausschlafen" dachte ich und fuhr so erst gegen 10°° los. Noch einmal quer durch Köln in Richtung Westen. Ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt liegt Kerpen-Manheim (Nicht zu verwechseln mit Mannheim!) wo der kleine Michael Schumacher seine ersten Runden auf der Kartbahn seines Vaters fuhr. Es war nie geplant eine Schumi-Reise zu machen da ich bekanntlich kein Schumifan bin/war. Trotzdem konnte ich es mir nicht nehmen lassen auf der Kartbahn ebenfalls ein paar Runden zu drehen und schloss so zufrieden auf dem 3. Platz ab.
Nach dem Intermezzo ging die Reise via A4 nach Aachen wo ich mir vorgenommen habe in die Stadt zu fahren, den bekannten Dom zu fotografieren und wieder zu gehen. Geplant - getan und ab nach Belgien.
Belgien, wann beginnt eigentlich Belgien?? Und ohne eine Grenze zu sehen war plötzlich alles belgisch. Im mitlerweile eingesetzten Dauerregen kam ich am frühen Abend in einer regenschwachen 15-minütigen Phase am Campingplatz an. Die Chance packte ich gleich um das Zelt schnellstmöglich aufzubauen und alle Sachen in Sicherheit zu bringen. Da lag ich nun auf meiner Matte, 10cm von meinen Cases entfernt in meinem Baumwoll-Sommerschlafsack und hörte dem Regen zu.
Irgendwann habe auch ich hunger und so gab es nur die örtliche Bar und eine Pizza. Alleine ist man selten alleine unterwegs und schnell kam ich zunächst mit holländischen F1-Fans ins Gespräch bevor mich Luc, ein Belgier zu sich bat. Der Abend wurde zur langen Geburtstagsfeier mit viel Bier, einer deutschlernenden Barmaid und einem niederländischen Mathelehrer - Meine einzige Chance deutsch zu reden.
Ins Zelt gings dann bereits irgendwann nach Mitternacht...
Freitagmorgen, 7°°: Nach einer regnerischen Nacht gings frierend raus aus den aufgeblasenen Federn, rein in die feuchten Motorradkleider und los zum 20km entfernten Rennstrecke. Bei einem Besitzer eines Motorrad-Clubs (Spa-Francorchamps Chapter Belgium) durfte ich mein Bike unterm Dach parken und so umgezogen und bequem die restlichen 800m zur Rennstrecke spazieren. Ich wusste noch nicht, dass ich den Deal des Tages machen werde als ich mir für 5€ ein Regencape kaufte. Der Tag war rennmässig sensationell. Typisch belgisch regnete es etwa 8x an dem Tag, gefolgt von Sonnenschein. Die Trainings und Qualis starteten, wurden unter-, abgebrochen, starteten im Regen, endeten trocken oder umgekehrt oder begannen später. Es war alles dabei.
Camping Gossaimont
Luxemburg
Es ist schon Samstag. Nach einer Nacht mit starkem Regen wundere ich mich, dass das Zelt dies durchgehalten hat und alles im trockenen geblieben ist. Dennoch ists bitter kalt im meiner dünnen Baumwollhülle und ich muss mich erstmal ein wenig versuchen aufzuwärmen. Der Regen hat etwas nachgelassen und ich nutze die Gelegenheit um all meine Sachen abzubauen. Nach einem kurzen Abschied bei den Nachbarn geht die Fahrt nach Luxemburg los. Die belgischen Dörfer, Wälder und Wiesen täuschen vor, man dreht sich nur im Kreis bis das erlösende LUXEMBURG - Schild endlich am Strassenrand erscheint. Geschätzte 40Km weiter erreiche ich noch vor dem Mittag die Hauptstadt und gehe in der Nähe des Bahnhofs mal zum Brunch. Nach einem sensationellen Cappuchino und einem Schoggigipfeli scheint die Sonne gleich wärmer und die Stadttour kann losgehen. Zusammengefasst, wenn man Luxemburg mal gesehen hat, hat man sie gesehen. Ist zwar 'nett' aber für micht nichts was man sich öfters antun muss.
Im Gegensatz zum Wellness im Hotel, welches einem dank der Sauna mal richtig einheizt und einem die kalten Nächte aus dem Kopf vertreibt. Auch die Pasta mit Calamari beim Italiener, welche die geplante Pizza zum Glück verdrängt haben haben gezeigt - Hurra, wir leben noch :)
Parc Hotel Alvisse
Baden-Baden
Nach nur einer Nacht in Luxemburg (ich wüsste nicht was man 2 Tage dort hätte tun sollen), startet meine zweitletzte Etappe nach Baden-Baden. Zunächst geht es in das 40km entfernte Trier wo ich ausschliesslich wegen des bekannten Porta Nigra halte und ein paar Fotos schiesse.
Bei der Planung stiess ich damals auf des Ortsnamen "Hornbach". Als Hobby-Handwerker ist es ein must einmal in Hornbach gewesen zu sein. Das Dorf, ein Kaff mit gefühlten 500 Einwohnern bietet ein paar Häuser, eine Brücke über ein Bach und ein Ortsausgangsschild.
Irgendwann hat sich an dem Tag meine Motivation etwas gedämpft. Vermutlich wegen der langen Tagesroute, vielleicht auch wegen des etwas eintönigen Abschnitts nach der langen Reise. Auf jeden Fall tunte ich spontan meine Tour etwas und frisierte diese mit einem Abschnitt auf der Autobahn bis ich endlich im württembergischen Baden-Baden ankam.
Ein familiäres Hotel am Waldrand. Fern ab von allem mit äusserst nettem Personal und einem Chef der meiner Meinung nach alleine für die Gastfreundschaft 5-Sterne verdient habe ich mich schnell wohl gefühlt. Das Abendprogramm bot nach langem mal wieder Samsung an der Wand und ich sah irgendwelchen Campinganfängern beim lernen zu bevor ich tief und fest schlief.
Waldcafé
Letzter Tag
Als ich an dem Morgen aufs Handy starrte staunte ich nicht schlecht. 10 Nachrichten vom Gruppenchat unseres Teams. "Was schreiben die da? Spinnen die am Sonntag über Geschäftskram zu chatten??" Dass Montag ist und die normale Bevölkerung im Büro sass, habe ich mitlerweile vergessen. So checkte ich nach einem hervorragenden Frühstück aus, schwang mich auf den Sattel, habe ein letztes Mal getankt und los gings auf direktem Weg via A5 nach Hause wo ich nach dem Mittag und nach 1771Km glücklich, gesund und munter angekommen bin.
Auf den letzten deutschen Autobahnkilometer ging mir der Gedanke durch den Kopf:"1'700km in einer Woche - dann gehen 3'000 in 2 Wochen vermutlich auch"... Fortsetzung folgt also...