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Reisetipps Italien
Reisetipps Österreich
Eine Woche vor Ostern sollte es endlich losgehen. Nach monatelanger Planung und Optimierung der Route, ausrüsten der Motorräder nach deren Winterpause und wiederholten Probetouren ging es am Sonntagmittag endlich los zum ersten Etappenziel..
Davos | ![]() |
Im winterlichen Davos angekommen checkten wir mit den Sidecases und den Motorradklamotten zwischen den Skifahrern, die grade im Aprez-ski gestartet sind, im Hotel ein. Nach einem Spaziergang durchs Dorf (wir sassen schliesslich lange genug), nutzen wir die geschenkte Gästekarte und fuhren mit dem Skibus zurück ins Hotel wo uns die Bergluft früh ins Bett gelegt hat.
Hotel Parsenn
Meran | ![]() |
Die ersten Kilometer von Davos nach Klosters hattens es dank starkem Nebel und eisigen Temperaturen in sich. Da sämtliche Alternativen noch Wintersperre hatten, fuhren wir etwas vorsichtig aber sicher zum Bahnverlad. Dieser war schon alleine deswegen ein Erlebnis weil wir die 15 minütige Fahrt auf den Motorrädern verbrachten und trotz des 18° warmen Tunnels stets konzentriert in Bremsbereitschaft stehen mussten. Im Engadin angekommen wurden wir aber mit prächtigem Wetter belohnt und die Weiterfahrt durchs etwas windige Vinschgau, am fast leeren Reschensee vorbei, mit einer Zwischenmahlzeit in Form von herrlichem Apfelstrudel, war nach Eintreffen im Städtchen Meran eine wahre Freude.
Hotel Zima
Pesciera del Garda | ![]() |
Bereits beim Frühstück wussten wir, heute wirds ein längerer Abschnitt als gestern und so stärkten wir uns am Buffet entsprechend. Selbst ein Frühstücksmuffel wie ich musste alle selbstgebackenen Torten am Buffet probieren bevor es erstmals auf eine art italienische Autobahn ging. Im Südtirol schlängelt sich diese zwischen den Bergen durch und man fährt gemütlich mit 90 - 100 zwischen den weit fahrenden LKWs auf der rechten Seite. Erstens hatten wir Ferien und nur einen Termin am Abend und zweitens hätten wir mit den Sidecases eh nicht schneller als maximal 120 fahren dürfen. Kurz nach der Abfahrt erstreckte sich dann auch schon die herrliche Sicht über den Gardasee. Der venezianischen Küste entlang durch die Dörfer gecruised kamen wir dann im Lauf des späteren Nachmittags im Hotel in Pesciera an bevor wir Abend bei Freunden zum Currywurstessen und viel Geplauder eingeladen waren.
Hotel Nuova Barcaccia
Verona |
Für einmal ohne Übernachtung stoppten wir zum Brunch nach etwa 30Km in Verona. Eine sehr schöne malerische Stadt die ich schon lange mal besuchen wollte und meine bereisten Italienstädte endlich ergänzt. Natürlich durfte der Besuch bei Julia an ihrem Balkon nicht fehlen. Allerdings waren wir etwas spät und Romeo war bereits weg.
Venedig | ![]() |
So schwangen wir uns auch bald wieder auf die Bikes und nahmen, um Zeit und Weg zu sparen die Autostrada in Richung Venezia. Da lief es aber anders wie im Südtirol. LKWs fuhren nun in der Mitte und welchselten die Spuren je nach Mückendreck. Egal ob man mit dem Motorrad daneben fuhr oder nicht. Aber nicht nur die LKWs, generell ging es da schon eher "italienisch-traditionell" zu und so waren wir froh, endlich in Marghera beim Hotel angekommen zu sein. Die Angebot des Hotels, für 1.50€ mit dem Bus nach Venedig zu fahren nutzten wir spontan aus und waren fasziniert von der untergehenden Sonne hintern Canal Grande. Dies liess die vergangenen Stunden auf der Route wieder vergessen. A pro pos essen... Pizza logisch - wir sind schliesslich nun in Venedig angekommen!
Mercure Venezia-Marghera
Bozen |
Nach einem Tag Motorradpause starten wir unsere Maschinen heute wieder in Richtung Norden. Ein weiterer Cafe Macchiato für 1.30 und ab gings durch Dörfer, kleine Städte, kleine Strassen, grössere Strassen. An Bauarbeitern vorbei bis zur Schnellstrasse Richtung Bozen. Erneut zwischen hohen Bergen durch und an Burgen und Schlössern vorbei war es ein Genuss unter blauem Himmel. Das Mittagessen war ein Erlebnis für sich. Am Karfreitag wunderte es uns, dass überhaupt jemand in Italien geöffnet hatte und so stiegen wir in einer Dorfkneipe ab. Die Menükarte stand beim Kamin auf Karton geschrieben a la:"Steht dort - kannst lesen!" und wir waren zwischen den Handwerkern an den Nebentischen etwas overdressed und wie vom andern Stern. Dennoch war alles sehr heimisch und das Essen war nicht zu beklagen. Wie immer kamen wir im Laufe des Nachmittags in unserem Hotel an was uns die Möglichkeit gab den Ort noch zu besichtigen. Zunächst zum ortsältesten Bozner im Ötzimuseum und anschliessend durch die Strassen und Gassen des Ortes. Irgendwann Nachts wussten wir zwar noch welchen Bus wir zur Haltestelle nehmen sollten aber ob die Richtung stimmt für die wir uns entschieden haben, darüber könnte man heute noch diskutieren.
Business Resort Parkhotel Werth
Innsbruck |
Die heutige Strecke habe ich bereits als "langweilige Autobahnstrecke" prophezeit und hatte nur den Sinn, nach Österreich zu kommen. Trotzdem war die sinkende Temperatur zur steigenden Höhe über den Brenner insofern spannend weil es schon in Sterzing davor nicht wirklich warm war. Ich für meinen Fall zog die Innenjacke erst 2 Wochen später erstmals aus und war glücklich dass ich sie dabei hatte. Nach dem einrichten der Zimmer und kurzer Besprechung beim massiv teureren Kaffee in Österreich, trieb es uns in die Innenstadt und zum Abendessen ins Hardrock Cafe. Es war der letzte von 4 besuchten Hardrock Shop's in dieser Woche und entsprechend musste es mit einem Menü gefeiert werden.
Rufi's Hotel
Bregenz |
Wie sagt der Weise:"Nur aus Fehlern kann man lernen." Ich sollte heute lernen aber eins nach dem Anderen. Mitlerweile haben wir uns daran gewöhnt fast täglich zu packen und die Bikes zu satteln. Um das10-Tage-Pickerl zu sparen entschlossen wir uns bereits im Vorfeld, die Route ohne Autobahn durch Österreich zu fahren. Es ging dabei nicht um die knappen 6€ pro Person die wir hätten bezahlen müssen aber noch eine Vignette auf Motorrad kleben, das wollten wir uns ersparen. Das frühzeitige Bestellen der E-Vignette haben wir verpasst und waren auch gar nicht so scharf drauf wieder Autobahn zu fahren. Bereits nach einer Stund nach Abfahrt befanden wir uns im tiefsten Winter auf 2000m Höhe. Die einzigen Menschen um uns herum trufen Skianzüge und -schuhe und wollten zum Skilift. Unten im Tal, bei fast abgefrorenen Finger hiess es dann, Route anpassen und improvisieren. Möglichkeit A: Pickerl kaufen, 11€ zusätzlich und 14km durch den Arlbergtunnel. Möglichkeit B: Über den Arlberg, nochmals in den Schnee, nochmals unbekannte Strassen, nochmals frieren. Jeder normale Mensch weiss, dass wir uns für Variante B entschlossen und es folgte eine sensationelle Route über den Arlberg! Die Strecke dahinter durchs Vorarlberg bis Bregenz zog sich dennoch und wir haben das abendliche Schnitzel am See mit Aussicht mehr als verdient!
JUFA Hotel
Leider geht die schönste Reise mal zu Ende und die letzten Kilometer durch die Schweiz am Bodensee entlang via Winterthur mit einem Abstecher nach Bremgarten, am Hallwilersee vorbei und durch den Aargau nach Olten über den Hauenstein nach Hause war ein sehr langer aber gebührender Abschluss dieser einmaligen Reise.
Und so kamen wir nach 1'608 gefahrenen Kilometern am Nachmittag des Ostermontags glücklich und ohne jeglicher Pannen wieder nach Hause. Für's erste Mal war die Reise mehr als gelungen doch schon nach wenigen Tagen war klar, dass das zwar die erste, aber nicht die letzte Mototour war... The Show must go on!